Offener Brief der BehindertenArbeitsgemeinschaft Kreis Soest (BAKS)

Sehr geehrte Damen und Herren mit großem Interesse haben wir Ihren Artikel am 22.01.2022 über den Plan des Unternehmens „Bird“ in Soest einen E-Scooter Verleih aufzumachen, wahrgenommen, verfolgen wir doch schon seit Monaten diese Entwicklung mit großer Sorge.

Die BAKS sieht in diesem Vorhaben eine große Gefährdung, gerade auch für Menschen mit Behinderung, deren Interessen wir nach unserem Selbstverständnis vertreten. Dies gilt besonders für unsere blinden und sehbehinderten Mitglieder aber auch für solche, die in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind. Diese zweit genannte Gruppe geht natürlich über die Gruppe der Menschen mit Behinderung hinaus, denn sie betrifft auch viele Seniorinnen und Senioren.
Für diese Menschen stellen nicht nur parkende, besser gesagt herumliegende, Fahrzeuge eine Gefährdung dar, sondern auch fahrende, besonders in den vielen engen Gassen der Soester Altstadt.

Natürlich ist uns auch bewusst, dass die Stadt wenig Einfluss auf ein rein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen wie „Bird“ hat. Und wir erkennen auch an, dass die Stadt Soest bemüht ist, dies alles so zu regeln, dass möglichst wenige Menschen von E-Scootern belästigt oder gar geschädigt werden. Dies hat sie nicht nur mehrmals mündlich, sondern auch in einem Brief an die BAKS bestätigt. Nichtsdestotrotz halten wir dies alles noch nicht für ausreichend und verweisen auf die Beispiele anderer Städte, die immer wieder regelnd in das Geschehen eingreifen müssen.

Außerdem sind wir darüber verwundert, dass im Stadtentwicklungsausschuss die Chance vertan wurde, hierüber eine politische Diskussion zu führen. Wir hätten uns gewünscht, dass dieses, wahrscheinlich nicht nur für uns, wichtige Thema auf der Tagesordnung gestanden hätte und nicht nur unter dem Punkt „Mitteilungen der Verwaltung“ abgehandelt wurde.

Wir hoffen, dass wir mit diesem offenen Schreiben eine breite Diskussion über den Sinn bzw. Unsinn von E-Scootern gerade auch im „Soester Anzeiger“ anstoßen können. Wir würden uns dabei wünschen, dass dabei auch die Belange von Menschen mit Behinderung mit bedacht werden,