Bad Sassendorf: Bahn baut Bahnhof bis spätestens 2023 um

Aus dem Soester Anzeiger

Bad Sassendorf - Für einen Kurort wie Bad Sassendorf ist das Thema Barrierefreiheit enorm wichtig. Deshalb wartet die Gemeinde ziemlich gespannt auf den Baubeginn am Bahnhof. Das Ziel: Auch in Bad Sassendorf sollen Rollstuhlfahrer künftig ohne Höhenunterschied aus dem Zug auf den Bahnsteig rollen können. Beendet werden soll das Projekt 2023. Wann es losgeht, ist unklar.
co Dahm


„Bad Sassendorf ist einer der wenigen Bahnhöfe, die noch nicht barrierefrei sind“, sagte Uli Beele. Der Pressesprecher des Verbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) verwies auf die dritte Runde der Modernisierungsoffensive Nordrhein-Westfalen, kurz „mof 3“. Danach stelle der Verband für den Umbau der Bahnsteige in Bad Sassendorf einen Betrag von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Um die Gesamtkosten von 2,4 Millionen Euro decken zu können, gebe es noch Mittel vom Bund und von der Bahn. Auf 185 Metern soll die Höhe des Bahnsteigs in Bad Sassendorf auf beiden Seiten künftig 76 Zentimeter betragen. Das entspreche exakt der Höhe, um bequem und ohne Höhenunterschied aus und in den Zug zu gelangen. Im Zuge der Bauarbeiten soll laut Uli Beele noch mehr gemacht werden: Ein neues Wegeleit- und Informationssystem ist ebenso geplant wie eine neue Beleuchtung und die Modernisierung der Möblierung.
Wann die ersten Bauarbeiter mit den Arbeiten beginnen, das hängt derzeit noch von vielen Faktoren ab. Unter anderen will die Bahn auf dem gesperrten Streckenabschnitt weitere Maßnahmen durchführen, die zunächst noch koordiniert werden müssen.
Umfeld soll ebenfalls umgestaltet werden
„Wir rechnen damit, dass das 2021 oder 2022 etwas wird“, meinte Bürgermeister Malte Dahlhoff. Dann wolle man auch als Gemeinde aktiv werden und versuchen, das Umfeld des Bahnhofs ebenfalls umzugestalten. Auch die Unterführung liegt dem Bürgermeister am Herzen, weil „die es vom Gefühl her am nötigsten hat“.
Ganz ohne Höhenunterschiede wird es für Rollstuhlfahrer aber auch nach den Bauarbeiten nicht zugehen. Um die Bahnsteige etwa von der Bahnunterführung in der Kaiserstraße aus zu erreichen, müssen auch in Zukunft die bereits jetzt im Einsatz befindlichen Rampen genutzt werden. Die gute Nachricht: Diese Rampen sind so konzipiert, dass sie auch bei der neuen Höhe der Bahnsteige nutzbar bleiben.

Autor Jürgen Vogt